
Jedes Jahr pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erscheint der Begleitband zum BBC Wettbewerb Wildlife-Fotografien des Jahres. In diesem Jahr ist es der 24. im 50. Jahr des Wettbewerbes. Zu sehen gibt es die besten Naturfotografien der letzten 12 Monate. Naturfotograf des Jahres 2014 wurde Michael “Nick” Nichols mit seinem s/w Bild von ruhenden Löwen auf einem Felsen. Richtig klasse finde ich die Aufnahmen von Tim Laman, der mit seinen Aufnahmen von Paradiesvögeln den Portfoliopreis gewann – Alfred Russel Wallace hätte seine Freude gehabt. Zwei Aufnahmen aus Mecklenburg / Vorpommern sind ebenfalls im Buch zu sehen. Aufgenommen wurden sie von Leon Bohlmann, welcher in der Kategorie 10 Jahre und jünger startete – mein Lieblingsbild hier “Kraniche im Morgennebel” aufgenommen am Galenbecker See. Erschienen ist der Band im Knesebeck Verlag in Kooperation mit GEO zum Preis von 34,95 €. fb

2009 erschien im Steidl Verlag Eric Klemms Werk Silent Warriors – Portraits of North American Indians. Das 256 Seiten starke Buch zeigt über 100 großflächige Portraitaufnahmen. Der Fotograf zog dafür 3 Jahre durch Nordamerika und porträtiert native americans aus 122 Stämmen, Nationen und Sippen.
Über vielen Aufnahmen liegt eine Melancholie und Traurigkeit, aber auch der Stolz dieser Menschen ist zu spüren. So unterschiedlich die portraitierten Menschen, so unterschiedlich ihr Schicksale und Lebensweisen. Ein großartiges Buch, welches ich immer wieder zur Hand nehme. fb
Um es gleich vorweg zu
nehmen, der Titel “101 tierische Freunde” ist mehr als unglücklich gewählt. Man sollte sich davon aber nicht beeindrucken lassen und dem Buch eine Chance geben. Unter dem Deckel des 160 Seiten dicken und ca. 980 g schweren Bandes, tummeln sich wirklich schöne Tierportraits, welche die Fotografin Rachael Hale über einen Zeitraum von 8 Jahren mit einer 4 x 5 Inch Großformatkamera, großen Zeitaufwand und viel Liebe fürs Detail in Szene gesetzt hat. Man merkt den Bildern die Leidenschaft und den Respekt an, mit denen sie gemacht wurden, auch wenn die Art, wie die Tiere charakteresiert wurden, manchmal schon ins Kitschige abzudriften droht. Aber irgendwie passt es bei allen Tieren und sei somit verziehen. Zu guter letzt gibt es ein paar Zitate und zu jeden Bild ein paar Sätze, welche einen kleinen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen geben. Erschienen ist das ganze bereits im Jahre 2005 im Knesebeck Verlag. js

Im Sommer diesen Jahres besuchte ich Helsinki und dort die Akateeminen kirjakauppa. Das ist die größte Buchhandlung der Stadt und eine der Größten in Europa. Hier stieß ich auf das Buch “Kohtaamisia” des Schweden Mats Andersson und des Finnen Heikki Willamo. Ich gebe zu, ich kann kein Wort finnisch, aber dies ist in diesem Fall egal – die Fotos sind ein Genuss. Beide Fotografen zeigen in diesem Band schwarz/weiß Bilder der Extraklasse. Die Aufnahmen von nordischen Tieren erscheinen zeitlos, entrückt und schemenhaft. Ich mag diese Art von leisen Bildern, die daher kommen und deine Aufmerksamkeit fordern. Das Buch gibt es ebenfalls als schwedische und engliche Version. Alle Ausgaben sind 224 Seiten dick, im Leineneinband eingeschlagen und kosten ca. 40 €. Ich würd es wieder kaufen. fb
Der Belgier Jean-Marie Ghislain taucht seit 2009 mit Haien und fotografiert diese. Dabei arbeitet er nur mit natürlichem Licht, verwendet also keine Unterwasserblitze. In diesem Bildband der im Elisabeth Sandmann Verlag erschien, werden seine besten 120 Bilder in einer sehr edlen Aufmachung präsentiert. Irgend jemand hat mal gesagt, “Lerne die Tiere kennen, die du fotografierst. Es wird sich in deinen Bilder widerspiegeln.” Und dies hat Ghislain zu 100% beherzigt. Jedes Bild strotzt nur so vor Eleganz und Schönheit dieser Tiere. Im Anhang gibt es zu jedem Bild interessante Erläuterungen und die technischen Daten zum Bild. Ein sehr schönes Buch, welches die “Räuber der Meere” von einer ganz ungewohnten Seite darstellt. Kostenpunkt 48,00 €. fb
Martin Kulinna aus Neubrandenburg stellte bei Panorama.zwei einige Bilder aus seinem 2011 im Kerber Verlag erschienen Buch “Hinter den sieben Bergen…“ aus. Also wenn das kein Grund ist das gute Stück hier noch einmal zu besprechen, dann weiß ich nicht.
Der Fotograf hat die Maramures, eine Karpartenregion in Rumänien mehrmals besucht und das dörfliche Leben jenseits der Postkartenidylle festgehalten. So entstanden authentische schwarz/weiß Bilder eines Landstriches und dessen Bewohner, die heute wohl so nicht mehr aufzunehmen sind und ein Stück Geschichte festhalten. Auf manchen der Bilder sieht man schon das Auflösen der althergebrachten Lebensweise, Alte und Kinder dominieren. Alle Aufnahmen wurden mit einer analogen Leica gemacht. Zu guter letzt noch die technischen Daten – 96 Seiten, 79 Abbildungen, mit einem Textbeitrag von André Meyer, Hardcover, gebunden, mit Schutzumschlag, 29,95 € fb
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Wenn mich jemand fragt, welche Band ich unbedingt mal live erleben will, ist meine Antwort seit Jahren:
Joy Division. Ist

aber nicht möglich! Und so ist diese Buchbesprechung auch alles andere als objektiv. Ist aber eigentlich egal, denn ob ich die Band nun mag oder nicht, die Fotos von
Kevin Cummins sind groß. Im Buch sind über 100 Bilder + Einleitung, Vorwort und ein Interview mit dem Fotografen vereint. Cummins begleitete Joy Division die gesamte Zeit ihres Bestehens und seine Fotos trugen maßgeblich zur Inszenierung der Band bei. Schwarz/weiß sind die Aufnahmen, Ian Curtis lächelt nie und immer wieder das trostlose Manchester im Hintergrund, was mich stark an Ostblockneubaugebiete bei Schlechtwetter denken lässt. Cummins gelingt es in den Aufnahmen den besonderen Augenblick einzufangen, die Musik, das Licht, Joy Division, Ian Curtis. Interessant fand ich seine Aussage in der Einleitung, dass er damals pro Shooting aus finanziellen Gründen selten mehr als eine Rolle Film verschoss. Unabhängig ob dies nun eine Legende oder Wirklichkeit ist, ist es jedenfalls ein Gedanke, mit dem man sich in der heutigen zweistelligen GB Speicherkartenzeit ruhig einmal auseinander setzen kann. Das Buch kostet 29.95 €, erschien 2011 bei
edel, im Format 30,5 x 23 cm und hat 208 Seiten. fb
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Nun sitze ich mal wie

der vor dem Bildschirm und weiß nicht wie ich anfangen soll. Nun gut…. ganz nüchtern und von vorne.
Bilderkrieger ist ein Buch, in dem Kriegsfotografen in Form von Interviews von ihrer Arbeit und ihren Bildern erzählen. Mit jeweils einem doppelseitigen Bild am Ende des jeweiligen Interviews.
Die Idee hinter dem Projekt ist/war es, den Unmengen an Bildern, die täglich die Medien überschwemmen etwas Bleibendes entgegen zu setzen. Man sucht nach dem einem Bild, das den ganzen Krieg charakterisieren soll. Was dabei heraus gekommen ist, ist ziemlich eindringlich. Zwar findet man nicht die gesuchte Ikone, doch gehen fast alle der gezeigten Bilder und die dazugehörigen Texte unter die Haut. Ich müsste nun lügen, wenn ich behaupte, dass ich solche Bilder nicht schon irgendwo mal gesehen habe. Hier aber geht das Konzept des Buches voll auf. Man beschäftigt sich viel mehr mit dem Gesehenen. Stellenweise erwische ich mich auf Arbeit oder was weiß ich wo, dass ich mich ungewollt damit auseinander setzte. Und letzten Endes habe ich das Bedürfnis nach meinen Kindern zu sehen, die gerade dabei sind sich zu streiten oder irgendwelchem Blödsinn zu verzapfen.
Obwohl es teilweise heftige Bilder und Eindrücke sind, wirkt das Buch nicht abstoßend, was nicht zuletzt dem Ankerherz Verlag zuzuschreiben ist. Man gibt sich wirklich Mühe dem Ganzen einen edlen Rahmen zu geben. Mit Leineneinband (inkl. eingeprägtem Verlagslogo), Lesebändchen und fadengebunden kommt es daher und wirkt sehr wertig.
Einziger Kritikpunkt: Es sind in der deutschen Ausgabe leider nur 20 Fotografen, die im Gegensatz zu den 40 Interviews der engl. org. Ausgabe (The Untold Stories From Iraq) zu Wort kommen.
Das Buch ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber jedem, der sich für dieses Themengebiet interessiert, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Es lohnt sich auch mal auf der WebSite des
Ankerherz Verlags umzusehen. Verdient hat er es….;-) sj
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Im Vorfeld drangen schon einige Loblieder auf
Sebastiao Salgado’s „Genesis“ an mein Ohr und nun konnte ich mir endlich selber ein Bild davon machen. Um das Buch mal mit einem Wort zu beschreiben:
Fett! Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Wälzer ist das Ergebnis eines über 8 Jahre lang andauernden Langzeitprojektes, dass die letzten Naturparadiese der Erde zeigen soll, kommt auf 520 Seiten daher (davon 17 ausklappbar), ist 36,2 x 25,3 cm groß und ca 3,4 kg schwer.
Wie weit man bei der Produktion ins Detail das gegangen ist zeigt, dass unter anderem großer Aufwand betrieben wurde, um die Bilder, die mit digitalen Kameras gemacht wurden, den analogen Matrial optisch anzupassen (nochmal nachzulesen im Vorwort und den Einleitungen zum Buch, in denen neben der Entsehungsgeschichte auch auf die Idee zum Projekt eingegangen wird).
Und wo wir schon mal bei den Bildern sind: sehr sehr schöne, größtenteils ganzseitige schwarz/weiß Aufnahmen, die rein technisch gesehen nicht unbedingt perfekt sind, ihre „Mängel“ aber mit Würde tragen. Mag man davon halten was man will, mir persönlich gefällt dieser Stil.
Der Fokus liegt hier bei den Landschafts und Naturaufnahmen (ich schließe Tierbilder hier einfach mal mit ein). Etwas weniger an Raum, aber nicht weniger beeindruckend, nehmen die Bilder einiger Naturvölker in dem Buch ein. Meiner Meinung nach haben die Aufnahmen einen eigenen Band verdient, hier sorgen sie für ein vollständiges Bild und die nötige Abwechslung.
Gegliedert ist das ganze in 5 Kapiteln. Eines für jede Regionen, in denen Herr Salagado mit seiner Kamera unterwegs war. Bis auf die o. g. Einleitungstexte zum Buch und den einzelnen Kapiteln, gibt es wenig zu lesen. Und das ist gut so. Beschreibungen zu den einzelnen Bildern lassen sich in einem beiliegenden Heft finden. Keine schlechte Lösung, wenn man mich fragt.
Nach all der anfänglichen Euphorie auch etwas Kritik. Ich hätte mir gewünscht, dass der ganze Aufwand und die ganze Energie, die in das Projekt gesteckt wurden, sich auch in der Verarbeitung des Buches wieder gespiegelt hätte. Zwar lösen sich bei meinem Exemplar nicht die Seiten aus dem Buch (was ich als Kritikpunkt in einer Rezession gelesen hatte), doch gibt es immer wieder ein unschönes Knacken beim Öffnen des Buches. Nun mag man das auf die Größe und das Gewicht zurückführen, dass es auch anders geht, zeigen andere Produktionen mit selbigen Ausmaßen. Eigentlich ist es nicht schlimm, aber doch ein kleiner fader Beigeschmack.
Trotz allem ein edler, empfehlenswerter Bildband.
Erwähnen sollte ich noch, das es neben der Trade Edition (gebunden, 49 Euro deutsch / 39 Euro englisch) auch als Collector s Edition (2 Bände, 46,8 x 70cm groß, 704 Seiten, kommt mit Buchhalter in Kirschbaumfunier, 2500 Euro) und Art Edition (8500 Euro) erschienen ist. Wer’s mag und kann oder einfach nur seine Schwiegereltern gnädig stimmen möchte … sj
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Ein bisschen war es wie früher, als man auf die nächste Platte seiner Lieblingsband wartete und bei deren Veröffentlichung diese sofort bestellte, da sonst die Welt untergegangen wäre. Aber das Schöne am Neuling von Herrn
Böttcher ist, dass man der alten Scheibe nicht nachtrauert und jammert „die alten Sachen waren viel besser“, sondern dass das Buch die Erwartungen erfüllt.
Rattern wir doch als Erstes mal die technischen Daten runter: 184 Seiten, Hardcover, Fadenheftung, 150g/qm schweres Offsetpapier – sozusagen blickdichtes Papier und 49,00 €. In einigen Ausgaben ist noch ein Stempel und die Unterschrift des Meisters höchstselbst verewigt – in meiner auch.
Bei „Logbuch Vietnam“ handelt es sich nicht um ein reines Fotobuch, vielmehr sind die Fotos in Geschichten und Erlebnisse während der Reise fernab der üblichen Touristenwege eingebettet. Der Text ist locker, humorvoll und voller Herzblut. Es gelingt ja nicht immer, dass Texte den Standard der Bilder halten, aber hier ist dies der Fall. Selber Schuld, wer sich nur die Fotos ansieht! Womit ich jetzt auch endlich bei diesen angelangt bin. Die Aufnahmen strahlen ein ganz eigentümliches Flair aus. Sie fangen alltägliche Augenblicke ein und machen aus ihnen etwas Besonderes. Und über allen scheint in großen Lettern zu stehen: „Geh raus! Sieh Dich um! Bleib offen!“ Ich hoffe, Böttchers Frau überrascht ihn bald wieder mit einem Flugticket und er uns mit einem neuen Buch. fb
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„
Leica myself“ – erschienen auf dem
99pages Verlag – ist eines der Bücher, die ich mir auf Verdacht gekauft habe und es nicht bereut habe. Es handelt sich um einen Bildband in dem ausschließlich Selbstportraits zu sehen sind die mit einer Leica gemacht wurden. Mit welchen Modell, ob Analog oder Digital war dabei egal. Und es funktioniert. Auf 280 Seiten verteilt tummeln sich ca. 250 Portraits mit Begleittexten des jeweiligen Protagonisten (vorwiegend in Englisch, welche im Zusammenhang mit dem Bildern stellenweise schon sehr eigen sind) wobei die Qualität der Bilder zwischen gut, verrauscht und unscharf schwankt, was aber vollkommen Banane ist, weil es dazu gehört und einfach passt.
Es macht Spaß sich das Buch anzusehen und ich blättert immer wieder gerne mal durch eben jenes.
Ob man nun die Art der Fotografie mag oder nicht muß, jeder mit sich selbst ausmachen. Wer sich aber darauf einlassen kann, der sollte mal ein Blick in das Buch werfen. Ich kann es nur empfelen. Ach so – 20 Euro sind wirklich angemessen… sj
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Einer der Highlights im Band 20 „Wildlife Fotografien des Jahres“ sind für mich die Fotografien des Finnen Kai Fagerström, welcher in der Rubrik „Naturfotojournalist des Jahres“ das Prädikat
Besondere Erwähnung erhielt. Jetzt sind diese und andere Fotos von ihm und Risto Rasa im Buch „
Die letzten Gäste – Das Leben in Verlassenen Häusern“ erschienen. Schon die Aufmachung des Buches ist etwas Besonderes. Im Format 22×23,5 cm mit 160 Seiten kommt es im Leineneinband daher. Die Fotos wurden auf stärkerem, matten Papier gedruckt. Wer sehen und spüren will, wie Papierqualität und Druck die Ausstrahlung eines Fotos beeinflussen, der sollte die Aufnahmen im Wildlife Band 20 mit denen dieses Buches vergleichen.
Die Fotos zeigen Wildtiere, die sich in von Menschen verlassenen Häusern einen neuen Lebensraum erschlossen haben. Vielen Fotos hängt dabei ein Hauch von Melancholie und Vergänglichkeit an. Die Frage Was bleibt? schwebt über allem. Fotografiert wurde ohne den Einsatz von künstlichem Licht, was den Aufnahmen eine besondere Lichtstimmung verleiht. Erschienen ist das Buch in finnischer, englischer und deutscher Sprache.
Mich überzeugt dieses Werk voll und ganz. Zu beziehen ist es über die Seiten des finnischen Verlages. Es kostet 42 € + 12,40 Porto. Ist zwar teuer, aber es lohnt sich. fb
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